Sonntag, 11. März 2007

BilDung

Wünsche haben - das ist gefährlich geworden.
Wünschen bedeutet für mich Ausschluss.
Es ist zuviel geworden, was man sich wünschen kann.
Daheim wird man von Büchern erschlagen, die man sich wünschte.
Ermahnend schreien sie einen unentwegt an: Lies mich endlich! Lies mich, Du Schwein!
Mir bleibt nichts anderes übrig, als es zu schlucken.
Wen soll ich denn als erstes lesen, wenn ihr alle gleich stark danach verlangt?
Ihr wollt doch ernst genommen werden. Ihr verlangt nach Gründlichkeit und nicht nach Überflug.
Soll ich mir etwa wünschen, Euch alle zu bewältigen? Erst wer das Leben verstehe, der kann daran teilnehmen, sagt ihr mir.
Verlangt völligen Rückzug aus dem, was ich Leben zu nennen glaubte.
Wollt ihr das?
Ich wünschte mir eine klare Antwort, auf die große Frage. Ihr gabt mir tausende. Widerlegt euch sogar. Mit Absolutheitsanspruch. Oder mit vorauseilender Vorsicht.
Wollt ihr das?
Ihr hängt so schon genug an meinen Nerven.
Wollt ihr das?
Wenn ich nur noch einen Wunsch frei hätte, ich wünschte mir, es solle auch wirklich der letzte sein.

Keine Kommentare: